Die Diskussion um den Kita-Standort in Holzwickede will nicht enden. Enttäuscht müssen wir die Entscheidung des Gemeinderates über diesen Standort akzeptieren.
Als Partei respektieren wir die in den gewählten Gremien demokratisch zustande gekommenen Beschlüsse! Dies kann den Bürgerblock jedoch nicht davon abhalten, sein Bedauern über die Versiegelung einer Natur- und Grünfläche im Herzen der Gemeinde auszudrücken. Warum die BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN dem zustimmen konnten, haben sie bisher noch nicht erklären können. Betrachtet man in diesem Zusammenhang auch die Bebauung des Geländes der ehemaligen Emscherkaserne müssen wir festhalten, dass wir mit der Natur in unserer Gemeinde sehr nachlässig umgehen. Wir dürfen nun gespannt sein auf die Anträge zur Entsiegelung von Flächen auf dem Platz von Louviers.
Aber jetzt wird es Zeit die Kita endlich zu bauen!
Diese Diskussion hat Politik und Verwaltung viel Glaubwürdigkeit gekostet, die viel beschriebene „Kinderfreundlichkeit“ der Gemeinde Holzwickede hat gelitten. Ob dieser Schaden durch das Siegel „kinderfreundliche Kommune“ zu reparieren ist wird man dann sehen.
Holzwickede sagt ja zur Kita - aber nicht von meiner Haustür. An mehreren Standorten habe sich Anwohnerinnen und Anwohner gegen eine Kita vor ihrer Haustür gewehrt, dass ist ihr gutes Recht. Die Bürgerinnen und Bürger, die sich jetzt gegen die Versiegelung der Fläche im Emscherpark wenden haben das gleiche Recht! Die Bäume im Emscherpark können sich nicht wehren. Die Frage nach der Abwägung zwischen dem Wohl von Kindern und dem von Bäumen ist hier unlauter. Nichts steht unserer Meinung nach über dem Wohl von Kindern. Aber das Kindeswohl wäre wohl auch an anderen Kita-Standorten nicht gefährdet gewesen.
Möglicherweise hätte der unabhängige HOLZWICKEDER BÜRGERblock das Grundstück an der Rausinger Halle intensiver in die Diskussion einbringen müssen. Bei einer 2-geschossigen Bauweise dürfte die hier zur Verfügung Fläche für den Bau des Kindergartens ausreichend sein.
Im Emscherpark kommt ein weiterer Aspekt hinzu, dem bisher noch keine Beachtung geschenkt wurde. Viele Holzwickeder bedauern heute noch den Abriss des Gutes Dudenroth, zu Gunsten der Entwicklung unseres Ortes. „Dies darf nicht noch einmal passieren“, war damals lautstark zu hören, stellte der Hof doch eines der letzten historischen Bauwerke von Holzwickede dar. Heute erinnert nur noch die von der Kirchstraße bis zur Opherdicker Straße tolle Allee an das Haus Dudenroth. Mit der Beseitigung von Bäumen dieser Allee würde dann auch die allerletzte Erinnerung an den Hof beschädigt.
Welche Bedeutung das Haus Dudenroth für Holzwickede hat wird im ISEK Projekt Nr. 25 deutlich, in dessen Umsetzung die Hofstelle an ursprünglicher Stelle durch eine Bepflanzung dargestellt werden soll. Und auch diese Maßnahme würde mit dem Bau des Kindergartens nicht realisierbar sein.
Michael Laux (Fraktionsvorsitzender)
